Samstag, 8. Januar 2011

Zeitreisen

Ich sollte wirklich aufpassen, was ich mir wünsche. Es sieht so aus, als hätte ich endlich die Zeitmaschine bekommen, die ich mir gewünscht hab. Blöderweise funktioniert sie total fehlerhaft. Anstatt mich in die Zukunft zu bringen oder in die Vergangenheit, die was taugt, wird Mist, der schon vor 10 Jahren Scheiße war aufgewärmt.

Nachdem 3D Filme im Kino wieder und wieder und wieder und wieder gescheitert sind, sollte man meinen Hollywood hätte die Lektion gelernt. Ich meine man kann doch nicht wirklich glauben, dass ein solches Gimmick die Leute dazu bewegt zu glauben Filme wie Jaws 3D wären es wert gesehen zu werden. Aber nö, da kommt Polar Express daher und BAMM! sind wieder alle Filme in 3D, obwohl es keinen Grund gibt sie in 3D zu filmen oder zu zeigen.
Erwarten Leute wirklich, dass Filme mit Titeln "StreetDance 3D", "Jackass 3D" oder mein persönlicher Gott-mach-das-es-aufhört-Liebling "Saw 3D" Menschen ins Kino locken, nur weil 3D im Namen vorkommt?


Weil 6 Teile mit der selben abgegriffenen Story einfach nicht genug sind

3D ist ein Gimmick und man sollte wirklich aufhören, es als Hauptattraktion zu verkaufen. Wenn ein Film Scheiße ist, wird er durch solche Effekte nicht gerettet, ansonsten könnte man auch gleich anbieten, dass jeder Kerl der sich freiwillig Twilight im Kino ansieht nen Blow-job bekommt.
Würd es den Film besser machen: Nö.
Würd es Kerle anlocken: Ooooh ja.

Gimmicks sind aber nicht das Einzige, was wiederkommt. Oh nein, heutzutage sind Schreiberlinge so dermaßen einfallslos, dass sie Remake, nach Remake, nach Remake rausbringen.
Braucht die Welt wirklich eine neue Betrachtungsweise für Slasher-Flicks? In denen gehts nur darum, dass ein unaufhaltsamer Killer n paar Teenies platt macht, dafür braucht man keine psychologische Hinterfragung, wieso er das tut. Scheißegal, wir kriegen n Remake von Halloween.

Gut, darüber konnt ich noch relativ unbescholten hinwegsehen, Slasher sind eh nicht meine Marke, aber nächstes Jahr soll dann ein Remake (IN 3D *headdesk*) von Conan folgen
OHNE ARNOLD "PUT THAT COOKIE DOWN, NAO" SCHWARZENEGGER!
Fuck that!


No Arnie, no sell.

Das Schlimmste in dem Bereich kommt aber auch erst noch 2012 (wird vermutlich der Grund für den Weltuntergang) ein computeranimiertes, 3D Remake von Yellow Submarine...
Dieser Film könnte nur dann mehr Warnsignale haben, wenn er zusätzlich noch in ner postapokalyptischen Zeit spielen und alle Stimmen von Chris Tucker gesprochen werden würden.

Musik ist scheinbar das Einzige Gebiet, das sich weiterentwickelt. Gut, man darf nicht in den Charts suchen, da gibts nur Cover und beschissenen Dance Pop, aber wenn man weiß, wo man suchen muss, findet man jedes Jahr eine riesige Masse an grandiosen neuen Bands.
Für die etwas progressiver Interessierten seien die Bands TesseracT (EP: Concealing Fate), Periphery (Album: Selftitled) und Monuments (derzeit noch kein offizieller Release) wärmstens ans Herz gelegt.


Made of awesome

Im Gaming herrscht derzeit allerdings auch ne ziemlich seltsame Periode.

Remakes gibts auch hier zu Hauf. Sei es nun New Super Mario Bros. Wii, Mega Man 9 & 10 oder Donkey Kong Country Returns. Allerdings blicke ich denen mit Freude entgegen, was aber damit zu tun hat, dass mir die Story bei Filmen scheißegal ist (wobei es bei Filmen hauptsächlich geht) und ich wert auf Gameplay lege. Ist das in Ordnung, bin ich zufrieden.
Dazu noch eine kurze Anmerkung:
Donkey Kong Country Returns unterstützt nicht den Classic Controller!




NATÜRLICH!
Wieso sollte man ein Remake, das auf dem SNES seinen Ursprung und JEDE Fortsetzung hat, die diesen Controller benutzt haben










einen Controller unterstützen lassen, der so aussieht.

Es würde einfach viel zu viel Sinn machen.

Zum Glück gibts aber Menschen ohne Leben, die inzwischen das Spiel umgeschrieben haben, damit es so spielbar ist,

WIE GOTT ES GEWOLLT HÄTTE!





Was inzwischen auch wieder einen zweiten Frühling erlebt (sehr zu meinem Ekel) sind Quick Time Events. Ich HASSE QTE. Es gibt praktisch nichts was stupider sein könnte als dieser Bullshit. Man sieht eine Eingabe angezeigt, drückt sie und wartet auf die nächste.


Connection?

Ich meine Gaming durchläuft jetzt nun schon seit etwa 50 Jahren ne Entwicklung und wenn an einer Stelle alles immer komplizierter wird, kommen an ner anderen Stelle Games, die das Äquivalent sind zu:
Monkey see a button, monkey push a button.

Und wenn es bei God of War oder dessen Rip-offs nur kleinere Teile des Gameplays sind, so besteht bei Heavy Rain ALLES aus QTE, was das Gameplay praktisch komplett nutzlos macht und größten Teils sogar über Bord wirft. Ein Film, bei dem man niemals aus dem DVD Menü rauskommt.
Yay.

Auch im Gaming gibts n Wiederaufleben von 3D und obwohl es bspw. beim 3DS kein zwingendes Feature ist und ausgestellt werden kann, lassen sich Parallelen zu vor 15 Jahren nur schwer von der Hand weisen.
Besonders wenn man hört, dass Kinder unter 6 das Feature nicht nutzen sollten, weil es ihre Augen schädigen kann und auch Erwachsenen wird davon abgeraten länger als 30 Minuten am Stück in 3D zu spielen.


Für alle die zu jung sind, sich daran zu erinnern: DER VIRTUAL BOY

Mir drängt sich die Frage auf: Wieso im Namen von Bill Cosby fügt Nintendo ein Gimmick hinzu, dass man nicht nutzen darf, wenn man an seinen Augen hängt?
Gut die Antwort ist simpel, weils verkauft wie blöde. Dennoch hätte ich bei Nintendo erwartet, dass sie aus ihren Fehlern lernen.

Naja immerhin konnten sie damit Sony ziemlich blamieren, die für ihr 3D Feature noch Brillen benötigen und nach Bekanntgabe des 3DS mit dem wieso-sind-wir-da-nicht-zuerst-drauf-gekommen-Kommentar konterten, dass 3D ohne nie so gut sein könnte wie 3D mit Brillen. Aber wir wissen alle, dass Sony in ein paar Jahren das Feature wieder bei Nintendo klauen und behaupten wird es wäre ihre eigene brillliante Innovation.


Juni 1996: Der N64 Contoller führt den Analogstick als Standardeingabemethode ein


April 1997: Nintendo bringt das Rumble Pack raus.


Spätes 1997: Sony kommt mit dem Dual Shock Controller um die Ecke
Neue Features im Vergleich zum alten Controller: Analogsticks und Rumble Feature



E3 2005: Nintendo stellt den Wii Controller mit dessen Motion Control vor.


E3 2006: Sony stellt den PS3 Controller mit dessen Motion Control vor und nennt es deren Idee.
Der gewiefte Beobachter wird bemerken, dass es davon ab genau derselbe beschissene Controller von vor 10 Jahren ist.



Juni 2009: Sony denkt sich "Fuck it" und kopiert die Wiimote einfach komplett mit dem Move.


Und so wiederholt sich die Geschichte wieder
und wieder
und wieder

Freitag, 1. Oktober 2010

I'm back, baby

So, nach 7 1/2 Wochen, von denen ich jedoch nur 6 1/2 tatsächlich weg war, meld ich mich mal zurück.
*Pause für Applaus*

Für die 2 3/4 Personen, die es vllt. interessiert und noch nicht wussten: Ich war in der Klapse, genauer gesagt im Uniklinikum in Münster Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Station 4.
Diagnose lautet(e) auf schwere Depression (so schnell wird man das nicht los), allerdings geht es mir Dank der Leute dort oben inzwischen besser, als es mir in meinem aktiven Gedächtnis je ging. Einzige Ausnahme dabei sind vllt. Zeitfetzen der Periode SNRW.

Daher ein besonderes Dankeschön an jeden einzelnen meiner lieben Mitmeschuggenen, insbesondere natürlich an die Person, von der jeder und dessen Hund denkt, dass wir zusammen sind.
Darüber hinaus auf jeden Fall auch Dank an meine Freunde, Kathrin und Kevin im Speziellen, die trotz allem zu mir stehen, in guten wie in schlechten Zeiten und all dem anderen sentimentalen Mist.

In dem Sinne:
Auf gute Freunde
Verlorene Lieben
Auf alte Götter
Und auf neue Ziele

Auf den ganz normalen Wahnsinn
Auf das, was einmal war
Darauf das alles endet
Und auf ein neues Jahr


Neben Dank gibt's aber auch ein Fuck You an alle, ohne die der Klinikaufenthalt nicht nötig gewesen wäre. Seien es jetzt Exfreundinnen, nahe Verwandte oder Schul- bzw. Arbeitskollegen.
Wie bekannt sein sollte, bin ich jedoch kein Mensch für Rache und verlasse mich, was das angeht auf eine, möglicher Weise doch vorhandene, höhere Gerichtsbarkeit. Ganz im Ernst: Im Grunde gehört ihr "eingesperrt" und nicht die Leute, die ihr kaputtmacht.

Montag, 9. August 2010

Niemand ist da



Jo, ihr habt den Mann gehört: Niemand ist da.
Der Zustand bleibt die nächsten paar Monate auch erstmal so. Ich bin neue Welten erforschen, Gesichter wegrocken und den dort heimischen Frauen die Liebe beibringen. Wo das ist geht bis auf die Personen, die es schon wissen, nix an.

Kontaktaufnahme ist für jene Unwissende auch nicht drin. Hier ein Bild zur Erklärung:

Ja ich weiß, dass man sowohl Scheiße als auch groß mit ß schreibt, allerdings gibt's den Buchstaben nicht in dem Fontset.

Wer eine Leere in sich spürt, weil ich nicht da bin, kann diese vertreiben, indem er/sie das Nachtlicht anbetet.
Und wer die Referenz versteht, kriegt von mir persönlich ein "Daumen hoch".

In diesem Sinne.

Sonntag, 11. Juli 2010

Top 15 Albums

Musik ist für mich wichtiger als alles und jeder andere. Grund genug einmal zurückzublicken auf die unzähligen Jahre und Alben, die diese mit sich brachten. Was folgt sind meine 15 liebsten Alben bisher. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich im Laufe der Zeit beinahe alles daran ändern wird, denn Musik ist ein lebendig und im stetigen Wandel.

 

Doch genug der Einleitung und hin zu den Alben.

 

Rammstein  - Mutter - 02.04.2001

 

Rammstein musste wegen des unbeschreiblich, unheilig beschissenen Album des letzten Jahres einige Plätze abgeben. Wie schon im Blog vom letzten Jahr gesagt, hat dieses mich dermaßen angewidert, dass ich Rammstein nie wieder mit den selben Augen sehen und bis zum heutigen Tag ihre Musik nicht mehr ertragen kann.

 

Dennoch kann ich nicht anders als zu sagen, dass ihr drittes Album „Mutter“ das beste gottverdammte deutsche Album ist, das jemals geschrieben wurde. Zugegeben ich bin ohnehin kein großer Fan deutschsprachiger Musik (neben Rammstein höchstens noch die Onkelz, Megaherz und Eisbrecher), aber ich denke, dass es auch so durchaus eine ziemliche Leistung ist.

 

Das Album eröffnet sehr stark mit „Mein Herz brennt“, welches einen ziemlich guten Eröffnungsjob abliefert, da es doch sehr ruhig beginnt, um dann später die aufgebaute Spannung in einen Höhepunkt zu überführen. Mit „Links 2, 3, 4“ und „Sonne“ folgen für mich 2 solala Songs, gegen die ich zwar nichts habe, aber es könnte eben um einiges besser sein.

 

Dann der eindeutige Tiefpunkt des Albums „Ich will“. Ich muss dazu sagen bei so ziemlich allen Bands (einzige Ausnahme, die mir einfällt sind die Onkelz) hasse ich Songs, die einfach nur glorifizieren sollen, was eigentlich auf Konzerten zwischen den Songs gemacht werden sollte. Kontakt mit dem Publikum.

 

Rammstein sind dafür bekannt sich sehr von dem Publikum zu distanzieren, was ich persönlich total zum kotzen finde. Aber insgesamt sind Rammstein neben ihren ersten 3 Alben bei mir ausschließlich negativ aufgefallen (einzelne Songs wie Morgenstern, Feuer und Wasser und ein paar andere bilden dabei die Ausnahme). Sei es nun, dass nur Leute, die Rammstein schon Geld geben, Konzertkarten kaufen durften oder ganze Seiten aus dem Netz gebombt werden, bloß weil sie vorab durchgesickerte Songs des grauenvoll schlechten neuen Albums online gestellt haben.

 

Danach schafft es „Feuer frei“ das Steuer jedoch wieder rumzureißen. Zugegeben, der Song ist nicht wahnwitzig überragend, aber nach „Ich will“ wirkt er wie ein gottverdammtes Meisterwerk. Es ist ein typischer Konzertsong, der wohl hauptsächlich für den Vollkörperkontakt ausgelegt ist. Allerdings würde ich für sowas andere Bands und nicht Rammstein besuchen.

 

Danach folgt mein absolutes Highlight des Albums und der gesamten Geschichte der Band, „Mutter“. Ich bin ein unglaublicher Fanboy dieses Songs, das geb ich auch zu. Ich hab schon mehr als einmal gesagt, dass ein potentieller Konzertbesuch von mir bei Rammstein mit diesem Song steht und fällt. Ist der Song drin und gut gespielt ist das Konzert ein Erfolg, ist er es nicht, ist das Konzert, völlig unabhängig von allem anderen, ein totaler Fehlschlag.

Ähnlich geht es mir mit dem Album selbst, selbst wenn alle anderen Songs totaler Mist gewesen wären, wäre es immer noch mein Lieblingsrammsteinalbum.

 

Mit „Spieluhr“ folgt noch ein ziemlicher guter Song. Allerdings kommen danach mit „Zwitter“ und „Rein raus“ die sexuellen Songs, die wohl immer irgendwo bei Rammstein vertreten sein müssen. Ich hab den Sinn dahinter nie verstanden, aber bitte.

 

Das Album schließt dann mit „Adios“, einem Song der mich vor allem wegen des Gitarrenintros immer wieder an die Onkelz erinnert, aber ansonsten nicht schlecht ist und „Nebel“, einem der ernsthafteren Songs der Rammstein Geschichte vor dem Umschwung zum Mist, ab.

 

In Conclusion:

Wie gesagt sind Rammstein in meinem Ansehen durch ihr ziemlich bescheuertes Verhalten und die letzten 3 Alben sehr weit gesunken. Das schmälert rückwirkend leider auch die guten Alben. „Mutter“ wäre, wenn es das letzte Album gewesen wäre, wesentlich höher platziert.

 

Bester Song Mutter

 

ASHES dIVIDE - Keep telling myself it’s alright - 08.04.2008

 

„Keep telling myself it’s alright” ist das Debutalbum von Billy Howerdels, der zuvor bei A Perfect Circle Gitarre spielte, Band ASHES dIVIDE. Diese Verbindung ist auf diesem Album deutlich spürbar, da die Band einen sehr ähnlichen Klang und auch Motive hat.

 

Ich würde nicht soweit gehen es einen puren Rip-off von APC zu nennen, jedoch ist der Einfluss nicht zu leugnen. Damit kommen allerdings auch die gleichen Probleme, die APC in meinen Augen hatte. Das Album ist sehr unausgeglichen. Während einige Songs wirklich stark sind, sind andere schlicht und ergreifend langweilig. Dabei kann ich nicht einkreisen, was mich an einigen Songs stört, sie lösen einfach nichts in mir aus.

 

Instrumentell steht ASHES dIVIDE A Perfect Circle in nichts nach, jedoch ist es für mich als Fan von APC etwas seltsam eine Band, die so ähnlich klingt jemand anderen als Maynard als Sänger zu haben. Billy ist nicht schlecht, fernab davon, jedoch ist es eine Charaktersache, er ist nicht die Stimme, die APC dahin gebracht hat, wo sie sind. Und auch wenn es unfair ist, so zu urteilen, für einen wirklichen Losspruch seiner alten Band ist ASHES dIVIDE einfach viel zu nah an APC dran.

 

Das Album fängt mit „Stripped away“ ziemlich stark an und auch „Denial Waits“ führt, nicht zuletzt aufgrund der Zusammenarbeit mit Paz Lenchantin, ihres Zeichens Ex-Bassistin bei APC, gekonnt weiter.

 

Danach kommen meine beiden Lielingssongs „Too late“ und „Forever can be“, was wohl vor allem auf die Thematik der Lyrics und den gefühlvollen Gesang zurückzuführen ist. Überhaupt bin ich ein Mensch, der für so ziemlich alles (jede Situation, jeden Menschen etc.) einen Song sucht und diese beiden sind beide in dieser Liga.

 

„Forever can be“ ist dabei noch ein Stück weit vorn, vermutlich deshalb, weil dieser Song im Vergleich zu „Too late“ für mich im Moment noch mehr Gültigkeit hat. Die Thematik ist der von „The Noose“ von APC nicht unähnlich, der Kern unterscheidet sich jedoch.

 

Im Anschluss kommt jedoch der Absturz, der bei den beiden Bands scheinbar unvermeidlich ist. „Defamed“ wirkt auf mich ziemlich seltsam. Für mich passen Instrumentierung/ Gesang und Text absolut nicht zusammen. Ich schätze der Song sollte etwas heller und fröhlicher klingen, um Mut zu machen und vielleicht dazu zu drängen aufzustehen, aber eine etwas dunklere Note hätte den Song um einiges glaubwürdiger gemacht.

 

„Enemies“ ist an sich wirklich kein schlechter Song, der Text und die Instrumentierung arbeiten im Grunde ziemlich gut zusammen, aber was diesmal ein Hindernis ist, ist Billys Gesang. Wieder ist er viel zu fröhlich und zu hell. Ich hätte mir etwas Verbitterung in seiner Stimme gewünscht, vielleicht sogar schon Hass.

 

Praktisch das selbe Problem hat „A Wish“, gute Instrumentierung, schöner Text, aber irgendwie wirkt er von Billy falsch interpretiert. Ich weiß es ist seltsam zu sagen, dass jemand seinen eigenen Text fehlinterpretiert, aber auf mich wirkt es einfach so.

 

Für „Ritual“ fängt sich das Album noch mal und liefert einen in sich mehr als stimmigen, emotionalen Song ab. Es gibt einige sehr schöne Bilder in dem Text und mir drängt sich die Frage auf, wieso nicht jeder Song auf dem Album so sein könnte.

 

Im Anschluss kommt jedoch der Tiefpunkt des Albums. „The Stone“, welcher zugleich die erste Single ist. Angefangen hat dieser als APC Song während einer Demosession, wurde jedoch fallengelassen, weil er nicht zur Band passte. Ich kann diesen Song nicht leiden, nicht mal ein wenig. Das Thema ist komplett ausgelutscht und Billys Interpretation bringt nichts Neues auf den Tisch, was man an anderer Stelle nicht schon zig tausend mal hören konnte.

 

Auch „The Prey“ ist ein ziemlich schwacher Song, mit den selben Problemen wie „The Stone“. Abgegriffenes Thema, mit keinen neuen Aspekten. Er ist ein wenig besser, aber nicht sonderlich.

 

Der Abschluss des Albums „The Sword“ ist jedoch wieder einer der Lichtblicke. Die Streichparts, welche Maynards Sohn zu dem Album beisteuert, sind dabei definitiv ein Faktor und helfen die Stimmung des Songs aufzubauen.

 

Es gibt noch andere Versionen des Albums, welche 2 weitere Songs beinhalten, diese sind jedoch nur schwache Remixe, die sich wirklich nicht lohnen.

 

In Conclusion:

Ein wirklich gutes Debutalbum, jedoch mit den selben Problemen behaftet, wie Billys alte Band. Dennoch hoffe ich, dass es nicht nur ein einmaliges Projekt war und weitere Alben folgen werden.

 

Bester Song:

Forever can be

 

This Will Destroy You - This Will Destroy You - 29.01.2008

 

This Will Destroy You und deren Debutalbum waren mein Einstieg in das Post Rock Genre. Zunächst war ich nur an dem Namen der Band und dem Genre, welches mir überhaupt kein Begriff war interessiert. Inzwischen zählt es zu meinen favorisierten Musikrichtungen, da es dabei vor allem um eines geht: Atmosphäre.

 

Vom Namen ausgehend hab ich eigentlich was völlig anderes erwartet (Hardcore, Melodic Death, irgendwas in der Gegend), allerdings war ich alles andere als enttäuscht, als ich die Scheibe einlegte und gänzlich gesangsfreie epische Stücke wie „Threads“ und „Burial on the Presidio Banks“ hörte.

 

Es ist etwas, auf das man sich einlassen muss und eignet sich meiner Meinung nach absolut nicht als bloßes Hintergrundgeräusch. Das ist die Art Musik, bei der man zulassen muss, dass sie einen völlig einnimmt, damit sie ihre Wirkung entfalten kann.

 

Ich hatte auch schon vor ein Konzert der Band zu besuchen, musste es jedoch absagen, was ich aber nach Möglichkeit dieses Jahr noch nachholen werde. Ich bin sicher, dass es nochmal was völlig anderes ist, diese Stücke live und womöglich auch noch mit Improvisationsparts durchzogen zu erleben.

 

Highlight ist für mich „Threads“, welcher einer der kürzesten auf dem Album ist. Dies schmälert ihn jedoch nicht, ich finde, dass der Aufbau wirklich gut gelungen ist. Dieser arbeitet auf einen der besten Gitarrenparts hin, die ich bisher hören durfte, welcher im Zentrum des Songs steht und die aufgebaute Energie optimal nutzt, um danach in ein ruhiges Outro auszulaufen.

 

Es ist sehr schwer für mich zu beschreiben, was ein Post Rock Album auszeichnet. Es ist eine rein emotionale Entscheidung, die sich nicht in Worte übersetzen lässt. Insofern bin ich etwas überfragt, was ich über dieses Album sagen soll, dass ihm gerecht werden könnte.

 

In Conclusion:

Mein Einstieg in das Post Rock Genre, wodurch es sich einen ganz besonderen Platz bei mir gesichert und mir gezeigt hat, wie viel diese Musikrichtung zu bieten hat.

 

Bester Song: Threads

 

A Perfect Circle - Thirteenth Step - 16.09.2003

 

A Perfect Circle ist eine der bedeutendsten Bands in meinem Leben. Ich habe mir das Logo der Band nicht ohne Grund tätowieren lassen, deshalb wird die niedrige Platzierung vielleicht überraschen.

Aber die Sache bei A Perfect Circle ist die: Während einige Songs unfassbar stark sind und mich jedes Mal mitreißen, wenn ich sie höre (Beispiel: The Noose, Blue, 3 Libras), so find ich andere einfach nur langweilig und obwohl ich sie bestimmt alle mindestens 100 mal gehört hab, kann ich mir die Titel nur sehr schwer merken.

 

Bei A Perfect Circle war es eine Entscheidung zwischen „Mer de Noms“ und „Thirteenth Step“, denn „eMOTIVe“ fand ich mehr als schwach. Der Grund, wieso ich „Thirteenth Step“ gewählt hab, ist erstens weil mir das Konzept besser gefällt (Abhängigkeit) und zweitens, weil auf diesem Album „The Noose“ war.

 

Darüber hinaus fand ich die Gesamtheit des Albums überzeugender als bei „Mer de Noms“. Wenn beim ersten Album „Sleeping Beauty“ ausgespielt war, war es in meinen Augen nur ein Warten darauf, dass der Repeat eingreift und man wieder bei „The Hollow“ ankam. Das Album lässt in meinen Augen nach dem Track extrem nach. Bei „Thirteenth Step“ sind diese Lücken zwar auch noch da, aber bedeutend kürzer und die „Füllsongs“ auch besser als auf „Mer de Noms“.

 

Es klingt jetzt vermutlich so als würde ich „Mer de Noms“ nicht mögen, aber ich finde auch das Debütalbum von A Perfect Circle sehr gut. Allerdings hat das Album weniger starke Songs, als ich mir wünschen würde.

 

Highlight des Albums und in meinen Augen der gesamten Band ist „The Noose“. Ich habe eine ziemlich weitreichende Geschichte mit diesem Song, die ihn zu einem meiner absoluten Lieblingssongs macht. Auf die Geschichte selbst will ich hier jetzt nicht eingehen, es sei aber so viel gesagt, dass es nichts gibt, was es besser zusammenfasst als dieser Song. Es ist eine dieser irrationalen Verbindungen, die man nie völlig in Worte fassen kann, jedoch unwahrscheinlich stark ist. Wer den Song, insbesondere die live Version, welche auf der aMOTION DVD zu finden ist, gehört hat, wird vielleicht verstehen, was ich meine.

 

Ich hoffe immer noch inständig auf ein Wiederaufleben der Band, damit ich endlich die Gelegenheit bekomme, sie live zu sehen. Neben einem Konzert von Queen und Led Zeppelin ist das mein größter Konzertwunsch überhaupt, was wohl alles über die Bedeutung der Band für mich aussagt.

 

In Conclusion:

„Mer de Noms“ ein kleines Stück voraus, jedoch in meinen Augen immer noch nicht das volle Potential, welches diese Band hat.

 

Bester Song:

The Noose

 

Tool - Lateralus - 15.05.2001

 

Wir bleiben bei Maynard und widmen uns seiner „Erstband” Tool. Es war eine der schwierigeren Entscheidungen rauszufinden, welche Band das bessere Album abgeliefert hat. Ich hab mich für Tool entschieden, da deren Album „Lateralus“ insgesamt eine bessere Figur macht als „Thirteenth Step“, auch wenn einzelne Songs des A Perfect Circle Albums „Lateralus“ klar hinter sich lassen.

 

Vor einigen Jahren wäre es auch noch eine haarige Entscheidung gewesen, ob nun „Ænima“ oder „Lateralus“ besser ist, inzwischen ist „Lateralus“ jedoch klar vorn. Es braucht länger als „Ænima“, baut dafür aber bedeutend länger auf. Wer dem Album und der Band an sich jedoch keine Zeit geben will, sondern erwartet, dass ihm/ ihr das Material direkt gefällt, wird mit ziemlicher Sicherheit enttäuscht werden.

 

Es gibt jedoch auch hier etwas, was mich stört. Das Gesamtbild des Albums wird dadurch etwas runtergezogen, dass die Band wohl unter allen Umständen die 77 Minuten vollkriegen wollte, weshalb ziemlich überflüssige Füllsongs auf der CD Platz fanden.

 

Diese bieten in gewisser Weise vielleicht eine Verschnaufpause, aber so anstrengend ist die Scheibe dann doch nicht. Als Intro könnten manche auch gesehen werden, aber ich finde, dass die Songs selbst schon genügend Zeit für das Intro investieren, so dass man nicht noch andere Songs braucht, die diesen Job noch unterstützen.

 

Die Texte der Songs sind einer der Gründe, weshalb es diese Platzierung gemacht hat. Auch wenn manche komplizierter sind, als sie sein müssten, zählen sie mit zu den besten Texten, die ich kenne und ich muss zugeben, dass ich auch mehr als einen Song schon als Zaunpfahl missbraucht hab.

Die Texte haben viel Potential, auch ohne die musikalische Unterstützung, weshalb ich es nahelegen würde, sie mal so zu lesen, auch wenn die Musik einem nicht zusagt. Einige Songs waren sogar früher „nur“ Gedichte von Maynard und wurden nachträglich zu Songs weiterverarbeitet.

 

Highlight des Albums ist Titelgeber „Lateralus“. Die Gründe dafür sind ziemlich weiträumig von textlichen Auslegungen und Betrachtungsweisen bis hin zu den Taktzeiten. Den ganzen Song zu erläutern würde mir jetzt jedoch zu lang dauern. Wer interessiert daran ist, findet Erklärungen im Netz beispielsweise hier:

 

In Conclusion:

Tools bestes Werk bisher. Für Neuankömmlinge wohl erst mal etwas zu viel, aber für Leute, die den Klang schon drin haben, aus dem Plattenschrank nicht mehr weg zu denken.

 

Bester Song:

Lateralus

 

Explosions in the Sky - How strange, Innocence - 17.01.2000 (11.10.2005 Re-release)

Das Original Cover

Das Cover des Re-Release 2005

 

Explosions in the Sky dürfte jedem, der sich in Post Rock Szene aufhält ein Begriff sein. Sie sind eine der bekanntesten Bands des gesamten Genres und das auch durchaus zu Recht. Ihr Debütalbum ist in meinen Augen das Beste, welches dieses Genre bisher hervorgebracht hat.

 

Die meisten hatten ihren Einstieg in die Band jedoch wohl eher mit „Those who tell the truth shall die/ Those who tell the truth shall live forever“, denn das Debütalbum hatte eine verschwindend geringe Auflagenzahl, wurde jedoch 5 Jahre später am selben Tag wie deren viertes Album „The Rescue“ neu veröffentlicht.

 

Ich selbst habe eine besondere Verbindung zu der Musik von Explosions in the Sky, da sie es, wenn auch nur kurz, geschafft hat, mich in Stille zu versetzen. Ich werde das hier nicht weiter erläutern, es sei nur so viel gesagt: Es ist etwas was so gut wie nichts und niemand auf dieser Welt überhaupt jemals hinbekommen hat und damit Einiges wert.

 

Wie bereits im Jahresrückblick erwähnt, geht es mir bei Post Rock Alben vor allem um eines: Die Atmosphäre. Welche die Jungs von Explosions in the Sky mit den doch recht einfachen Mitteln erschaffen ist wirklich unheimlich. Es ist ziemlich schwierig für mich in Worte zu fassen, was dieses Album so großartig macht, da es die atmosphärische Schönheit der einfachen Mittel ist, die so perfekt in Szene gesetzt werden.

 

In meinen Augen muss ein guter Song sein, wie ein guter Film, er braucht einen Aufbau, einen Höhepunkt und einen Schluss. Das alles muss zusammenpassen und fließend ineinander übergehen und das ist etwas, was Explosions in the Sky wirklich beherrschen.

 

Mein Lieblingssong auf dem Album ist „Magic Hours“ und wie gesagt, es ist schwierig für mich das zu erklären. Die Spannung, die der Song aufbaut schwelt über fast 7 Minuten an, um dann in ein fulminantes Finale auszulaufen. Dabei sind die Gitarrenparts von der 4 Minuten 20 Sekundenmarke an mein Lieblingsteil des ganzen Albums. Es ist die Schönheit in der Einfachheit der Mittel, die dieses Album ausmacht.

 

In Conclusion: Das beste Post Rock Album aller Zeiten. Und auch wenn ich durch meine Erklärung wohl eher verwirrt als erleuchtet habe, empfehle ich das Album absolut jedem.

 

Bester Song: Magic Hours

 

Soulfly - Dark Ages - 04.10.2005

 

Allein das Cover macht das Album episch

„Dark Ages“ ist ein Meisterwerk. Es fasst alles zusammen, was ich an Soulfly liebe und bringt es bis an die Grenzen. Was bei alten Alben immer etwas den Fluss gestört hat waren die wirklich langatmigen Outros, sicherlich gibt es Leute, die diesen Ausklang begrüßt haben, aber auf mich wirkte er einfach falsch.

 

„Dark Ages“ lässt diese Outros komplett raus. Es gibt zwar ein Intro zur CD an sich, dieser ist jedoch MEHR als episch und führt zu einem der gelungensten Einleitungen, die ich bisher gehört hab. Ich liebe es, wenn ein Album diese Art von Spannung aufbaut, bevor sie einem mit den doch recht simplen Riffs und dem rohen Gesang überrollt. Soulfly ist eine Band, die es trotz der eher simplen Mitteln, die sie benutzen schafft eine unglaubliche Energie zu erzeugen und diese selbst in Studioversionen einzufangen.

 

Wie ich schon bei „How strange, Innocence“ sagte muss ein guter Song sein, wie ein guter Film. Mit einer nachvollziehbaren Spannungskurve, welche einen zu einem Höhepunkt führt, um danach gelungen auszulaufen.

Soulfly hat es mit „Dark Ages“ geschafft ein ganzes Album nach diesem Schema aufzubauen. Die Scheibe leitet mit The Dark Ages perfekt ein und schließt das Ganze gelungen mit „Soulfly V“ ab. Dabei gelingt es der Band jedoch jeden Song einzeln zu würdigen, ohne dass er im Gesamtkonzept untergehen würde. Ein Problem, welches leider sehr viele Konzeptalben haben, bei denen einzelne Songs dem Konzept geopfert werden.

 

Highlight ist für mich „Carved inside“, welcher für eine Thrash-, Groovemetal Band überraschend tiefschürfende Lyrics hat. Diese haben ihren Ursprung in der spirituellen Einstellung der Band, welche in diesem Song am besten zusammengefasst werden. Dabei geht es um die Freiheit der Seele und die innere Stärke in jedem von uns. Themen, die für mich selbst auch eine ziemlich große Bedeutung haben.

 

Unglücklicherweise kam es nach „Dark Ages“ bei Soulfly zu einem extremen Qualitätsabfall, sowohl „Conquer“ als auch „Omen“ sind in meinen Augen nicht mehr die Band, die ich über die Jahre so schätzen gelernt habe. Ich bin wirklich traurig darüber, dass ich es nicht zu der Dark Ages Tour geschafft hat, die wohl das Glanzstück in der Karriere der Band bleiben wird.

 

In Conclusion:

Wer Thrash- und Groove-Metal mag, wird „Dark Ages“ lieben. Alles, was diese Genres so großartig machen ist hier ideal vereint worden.

 

Best Song:

Carved Inside

 

Between the Buried and Me - The Great Misdirect - 27.10.2009

 

Vermutlich etwas überraschend ein derart aktuelles Album in der Liste zu sehen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich den Album des Jahres Preis Mastodon zugesprochen habe. Der Grund dafür ist simpel: Ich hab die ganze Zusammenfassung des Jahres Ende 2009 bzw. Anfang 2010 zusammengehastet, so dass ich manche Sachen nicht richtig durchdacht habe.

 

Der Grund wieso der Preis an Mastodon ging, ist, weil zu dem Zeitpunkt als ich den Blog geschrieben habe, deren Album vorn lag. Allerdings hat „Crack the Skye“ irgendwann aufgehört aufzubauen und „The Great Misdirect“ nicht. Zugegeben das Album braucht Zeit, VIEL Zeit, aber es ist es definitiv wert.

 

Wie gesagt, die knapp 10 Minuten, die jeder(!) Song durchschnittlich dauert sind nicht jedermanns Sache und auch der Stil der Band selbst dürfte den ein oder anderen vertreiben. Allerdings beherrschen Between the Buried and Me ihren Stil wie keine zweite Band. Ich habe noch nie zuvor eine Band gesehen, die so überzeugend die verschiedensten Genres in so wenig Zeit unterbringen konnte, ohne dass es gezwungen oder falsch wirkt.

 

Die Themen der Texte spannen dabei genauso weit und sind sehr viel tiefer und ausgeklügelter, als man es einer Band dieses Härtegrades vermuten würde. Zugegeben, man muss sie schon nachsehen, um überhaupt eine Chance haben zu wollen, sie zu verstehen, aber immerhin wird nicht von irgendwelchen hirnfreien Phantasiekämpfen zwischen Elfen und Drachen oder Sex- bzw. Gewaltphantasien gesungen.

 

Wer einen Einstieg in das Album sucht, sollte sich zunächst an „Desert of Song“ halten, der am leichtesten zugänglich ist. Über die Zeit wächst einem die Scheibe wirklich ans Herz, wenn man ihr die Chance dazu gibt.

 

Am überzeugendsten ist meiner Meinung nach „Swim to the Moon“, der der beste Song sein dürfte, der die letzten paar Jahre geschrieben wurde. Dieser fasst die Stärken der Band, die Texte und die Fähigkeit, zwischen den unterschiedlichsten Genren zu wechseln am besten zusammen. Allerdings braucht dieser aufgrund der vielen Genrewechsel und seiner bloßen Länge von 17 Minuten 53 Sekunden auch am meisten Zeit.

 

Durch den Blog zum letzten Jahr bin ich überhaupt erst auf die Band gekommen und jeder, der sich in dem Genre heimisch fühlt oder was Neues ausprobieren will, sollte sich Between the Buried and Me definitiv genauer ansehen. Ich selbst bin inzwischen von allen Studioalben begeistert („The Anatomy of…“ ist jedoch ein schwarzes Schaf), allerdings braucht es wie das Album einige Zeit. Ich selbst habe mich rückwärts durch die Albenbibliothek gehört, wobei der Zugang zu „Colors“ recht einfach ist, wenn man „The Great Misdirect“ erst einmal schätzen gelernt hat.

 

In Conclusion:

„The Great Misdirect“ ist kein Album, das jedem gefallen wird, aber die, die in das Schema fallen, werden die Scheibe definitiv nicht mehr hergeben wollen. Mein Tipp dazu: Gebt dem Album und der Band, die Zeit, die sie brauchen. Dies ist mit Sicherheit keine Liebe auf den ersten Blick.

 

Bester Song:

Swim to the Moon

 

Deftones - Diamond Eyes - 04.05.2010

 

Deftones hatten in der unmittelbaren Vergangenheit mit Sicherheit nicht die Zeit ihres Lebens. Ende des Jahres 2008 hatte Bassist Chi Cheng einen schweren Autounfall, der ihn in ein Koma versetzte, aus dem er bis heute nicht aufgewacht ist. Dies verschob das neue Album, welches damals noch „Eros“ betitelt war auf unbestimmte Zeit nach hinten.

 

Jedoch ist die Band an dem Vorfall wirklich gewachsen, sie sind zurück ins Studio und haben weiter an der Scheibe gearbeitet, da sie dem ganze einen positiven Klang verleihen und es zu dem besten Album der Band machen. Und das ist ihnen absolut gelungen.

 

„Diamond Eyes“ verbindet auf einem Album alles, was ich an der Band liebe und entwickelt diese Stärken sogar noch weiter. Was bei dem letzten Album „Saturday Night Wrist“ vielen aufstieß, war, dass die aggressiveren Parts komplett verschwunden waren und einem ruhigeren, fast schon mainstream Klang Platz machen mussten. Die neue Scheibe verbindet Altes mit Neuem und schafft so das bisher abwechslungsreichste und vollständigste Album in der Bandgeschichte.

 

Die Gitarrenparts besonders in „CMND/CTRL“ und dem Intro von „You’ve seen the Butcher“ sind unwahrscheinlich eingängig und Chino übertrifft sich auf „Diamond Eyes“ wirklich selbst. Er verbindet all die Elemente, also die wirklich hohen Schreiparts und die ruhigen Clearparts, optimal.

 

Ein kleineres Highlight für mich war „Beauty School“ der zu Beginn auch mein Favorit war, jedoch später abgelöst wurde. Überhaupt mochte ich immer die ruhigeren Songs mit starker Atmosphäre von Deftones lieber, als die aggressiven Nummern.

 

Ich hatte das Glück bei dem Konzert letzten Monat in Düsseldorf dabei sein zu können. Ich musste für die Karte zwar mehr als das 4 Fache bezahlen, aber das war es mir absolut wert. Was Deftones am 07.05. im FZW abgeliefert waren, war das mit Abstand (und ich meine ABSTAND) beste Konzert, auf dem ich je war.

 

Der Klang war perfekt abgestimmt, die Instrumentierung war von den CD Versionen praktisch nicht zu unterscheiden und auch Chino hat Unglaubliches geleistet. Die Setlist hätte kaum besser sein können (was mir bspw. Tool Konzerte ziemlich verhagelt hat), da sie bis auf „Saturday Night Wrist“ jedes Album ausreichend gewürdigt hat.

 

Hier die Setlist des Abends:

Diamond Eyes

Rocket Skates

Feiticeira

Elite

Knife Prty

Passenger

Around The Fur

Lotion

You've Seen The Butcher

CMND/CTRL

Sextape

When Girls Telephone Boys

Minerva

Birthmark

Prince

Beauty School

Be Quiet And Drive (Far Away)

My Own Summer (Shove It)

Back To School (Mini Maggit)

Change (In The House Of Flies)

 

Zugabe:

Root

Seven Words

 

Highlight des Albums ist für „Sextape“, was in großem Maße mit dem Konzert zusammenhängt. Ich mochte den Song schon vorher, aber ihn live zu hören hat erst seine ganze Wirkung freigesetzt und ihn zu meinem Lieblingssong der Band gemacht. Es ist nicht in Worte zu fassen, was genau das ausgemacht hat, es war einfach all das Magische, was Musik für mich ausmacht. Die Atmosphäre hat meinen Verstand durch den kompletten Raum geschleudert.

 

In Conclusion:

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Konzert besuchen!

JETZT!

 

Bester Song:

Sextape

 

Guns n’ Roses - Appetite for Destruction - 21.07.1987 (09.12.2008 Re-release)

 

Lange vor Drogenexzessen, der Auflösung der Band, der neuen Band und Velvet Revolver haben Guns n’ Roses ihr Debutalbum vorgelegt. Und heilige Scheiße hat dieses Album Ärsche gekickt. Ich habe weder vorher noch nachher jemals ein so dermaßen überzeugendes und geniales Debutalbum gefunden. Es fasst einige der besten Songs der ganzen Bandgeschichte zusammen in einem 12 Songs bzw. 53:50 Minuten lang andauernden Ohrgasmusfest. Es hat heute 18 Platinauszeichnungen allein in den USA und ist damit das meistverkaufte und erfolgreichste Debutalbum aller Zeiten und es verdient diesen Platz mehr als jedes Andere.

 

Das Album eröffnet sehr stark mit „Welcome to the Jungle“, welcher einer der bekanntesten Songs der gesamten Laufbahn der Band werden würde. Dabei sind die Markenzeichen der Band das, was den Erfolg brachte. Der Gesang von Axl Rose, welcher seinen ganz eigenen Stil hatte, welcher die Mentalität der damaligen Zeit perfekt einfing, vom Anfang der Band, bis hin zu dem doch traurigen Ende beibehielt.

 

Unterstützt wird er dabei von den beiden Gitarristen Slash und Izzy, welche beide sehr starke Soli hatten und damit einen großen Einfluss auf das Gesamtbild der Band hatten. Besonders die Soli von Slash beispielsweise im Intro von „Sweet Child o‘ mine“ und während „November Rain“ sollten zu den Bekanntesten der Rockgeschichte werden.

 

„Sweet Child o‘ mine“ bezeichnet auch mein persönliches Highlight für dieses Album. Die Single zu dem Song sollte Guns n‘ Roses einzige No.1 Single in den Vereinigten Staaten werden und auch bis heute bleiben. Bis heute ist es den Leuten vor allem wegen dem Intro und Axls Gesang im Gedächtnis geblieben und wird regelmäßig als eine der besten Gitarrennummern genannt, die je geschrieben wurden.

 

Über die Jahre kam es in der Band jedoch zu immer größer werdenden Problemen, welche sie schlussendlich auch für mehrere Jahre von der Bildfläche wischen sollte. Inzwischen hat die Band sich neu formiert, jedoch ist das einzige verbleibende Mitglied Axl, was bei mir persönlich einfach nicht das gleiche Gefühl aufkommen lässt, wie bei der alten Konstellation. Guns n‘ Roses haben für mich ihren Zenit in ihrem Debutalbum gehabt, auch wenn wirklich gute Alben folgten. Auch mein Lieblingssong „November Rain“ sollte erst mehrere Jahre und Alben später veröffentlicht werden.

 

In Conclusion: Der Beginn einer doch recht tragischen Erfolgsgeschichte. Wie bereits gesagt, haben Guns n‘ Roses ihren Zenit bereits mit ihrem Debutalbum erlangt und sollten diesen Grad später nie wieder erreichen.

 

Bester Song: Sweet Child o‘ mine

 

Rishloo - Eidolon - 21.05.2007

 

Wie schon in meinem Jahresrückblick gesagt werden wohl nicht allzu viele Leute Rishloo kennen. Es heißt heutzutage schon was, wenn eine Band weder im Deutschen, noch im Englischen Wikipedia eine eigene Seite hat.

 

Ich persönlich find es sehr schade, dass die Band so dermaßen übersehen wird, denn sie war vom Debutalbum „Terras Fames“ an absolut großartig. „Eidolon“ ist ihr zweites Album und sie haben sich im Vergleich zum Debut noch einmal um ein Vielfaches verbessert, sowohl was Instrumentierung, Songaufbau, Gesang und Texte angeht.

 

Der Gesang, der recht unkonventionelle Aufbau und die tiefschürfenden, kryptischen Texte dürften dabei die größten Erkennungsmerkmale sein, auch wenn viele böse Zungen ihnen Parallelen zu A Perfect Circle und Tool unterstellen. Da ich Fan von allen 3 Bands bin kann ich aber wohl fundiert sagen, dass jede eigenständig ist. Nur weil eine Band kryptische Texte schreibt, bedeutet es nicht automatisch, dass jede andere, die ähnlich verschlüsselt schreibt, die erste kopiert.

 

Davon ab ist Andrew ein eindeutig besserer Sänger als Maynard. Einer der größten Aufhänger, die Rishloo hat, ist der wirklich atemberaubend passionierte Gesang von Andrew. Dieser schafft es die ruhigen Parts ebenso überzeugend zu singen, wie die Ausbrüche, welche besonders in der 4er Combo von „To Tame the Temporal Shrew“ zu „Omega“ im fliegenden Wechsel kommen.

 

Besagte 4er Combo ist übrigens das absolute Highlight des Albums und der bisherigen Schaffensphase der Band. Jeder Song hat dabei einen eigenen Höhepunkt, läuft jedoch fließend in den Nächsten über und schafft dadurch ein wirklich beeindruckendes Gesamtbild über eine Länge von fast 15 Minuten.

 

Auf „Eidolon“ sind zwar auch einige Füllersongs vorhanden, wie auf Alben von Tool, allerdings gefallen diese mir besser und machen in meinen Augen auch mehr Sinn als die bei Tool. Als Beispiel will ich den Song „In Pill Form“, welcher der 4er Combo folgt, anführen. Dieser ist nicht viel mehr als eine sich drehende Revolverkammer und ein paar Klavierakkorde, jedoch ist es ein geeignetes Mittel nach der doch schwergewichtigen Folge an Songs wieder einen neutralen Startpunkt für „Zdzislaw“ (wie auch immer das ausgesprochen werden mag) zu legen.

 

In Conclusion:

Rishloo dürfte die wohl unterbewertetste Band sein, die mir überhaupt bekannt ist und „Eidolon“ ist ihr bisheriges Meisterwerk. Wer auch nur entfernt an dem Genre interessiert ist (welches ich wohl am ehesten als Progressive Rock bezeichnen würde), sollte der Band AUF JEDEN FALL eine Chance geben.

 

Bester Song:

„To Tame the Temporal Shrew“, „Weeble Wobble“, „Eidolon Alpha“ & „Omega“

 

AC/DC - Back in Black - 25.07.1980

 

1980 war ein mehr als tragisches Jahr für die Musikgeschichte. Im September des Jahres würden Led Zeppelin ihren Drummer, Bandkollegen und Freund John Bonham verlieren und Anfang des Jahres AC/DC ihren Sänger, Bon Scott. Beides aus dem selben Grund: Alkoholmissbrauch.

Anders jedoch als Led Zeppelin, die sich nach Johns Tod auflösten und nur noch ein Album mit bereits fertigem Material veröffentlichten, machten sich AC/DC auf, sich einen neuen Sänger zu suchen, da es laut der Band Scotts Wunsch gewesen wäre, dass sie weitermachen.

Sie fanden diesen neuen Sänger in Brian Johnson, der zuvor bei Geordie gesungen hatte. Dieser wurde von der Band gemeinsam ausgesucht und wurde bereits vorher von Scott für sein Talent gelobt.

 

Um ehrlich zu sein fängt für mich die Geschichte von AC/DC erst mit diesem Album wirklich an. Ich mag zwar auch die älteren Alben, aber den letzten Schliff bekam die Band erst mit Brian als Sänger. Der rauchig-schmutzige Gesang ist für mich einer der Hauptgründe, wieso ich diese Band so mag.

 

Heute ist Back in Black mit 49 Millionen Tonträgern das bestverkaufte Album, das eine Band jemals aufgenommen hat und wird in der Gesamtliste nur noch von Michael Jacksons „Thriller“ geschlagen.

 

Insgesamt ist das Album all das, was AC/DC auszeichnet. Großartige Riffs, genialer Gesang, Energie, die selbst auf der Studio Version deutlich spürbar ist. Das Album ist im Gegensatz zu vielen anderen Alben (auch in dieser Liste) absolut stimmig, es gibt keinen Song, den man überspringen möchte, weil er den anderen klar unterliegt. Das Album ist purer, leichtherziger Hardrock in Höchstform und das von Anfang bis zum Ende.

 

Das macht es für mich sehr schwer überhaupt einen Favoriten zu wählen. Ich schätze ich verlasse mich dabei auf mein Bauchgefühl und nominiere den Titelsong „Back in Black“. Ich kann es nicht erläutern, es ist, wie gesagt, nur ein Bauchgefühl und tatsächlich ist es so, dass jeder andere Song des Albums den Platz genauso verdient hätte. Es ist so dermaßen genial.

 

Wer die 2004er Version des Albums ersteht, bekommt zusätzlich zum Album selbst noch eine Videodokumentation über die Entstehung der Platte. Zu der Dokumentation selbst kann ich nichts sagen, weil ich sie noch nicht (noch ist dabei das Stichwort) gesehen habe. Ich denke aber, dass es sich für Leute, die auch nur den Hauch von Interesse daran haben auf jeden Fall lohnt.

 

Darüber hinaus wurde die Autobiographie von Brian (dt. Titel: Rock auf der Überholspur: Eine automobile Autobiographie) ist vor Kurzem in Deutschland erschienen und ist definitiv einen Blick wert (ich habe bisher nur einen Vorabdruck lesen können).

 

In Conclusion: Wie Deftones sind AC/DC an der Tragödie, die ihnen passiert ist gewachsen und haben sich besser als je zuvor zurückgemeldet.

Eigentlich braucht man aber nicht mich um zu erklären, warum man dieses Album haben sollte. ES SIND AC EFFIN‘ DC. Nuff said.

 

Bester Song: Back in Black

 

Jeff Buckley - Grace - 23.08.1994

 

So gottverdammt smexy

„Grace“ ist das einzige fertiggestellte Studioalbum von Jeff Buckley, da er leider vor der Fertigstellung des nächsten „Sketches for my Sweetheart the Drunk“ gestorben ist. Zwar wurde das Album posthum dennoch veröffentlicht, jedoch musste es aufgrund der Umstände mit Live Versionen und Demos ausgepolstert werden.

 

Jeff selbst ist der Sohn des, ebenfalls viel zu früh gestorbenen, Musikers Tim Buckley, jedoch wuchs er bei seiner Mutter und seinem Stiefvater als Scotty Moorhead auf und hatte praktisch keinen Kontakt zu seinem leiblichen Vater. Als dieser im Alter von nur 28 Jahren an einer Überdosis Heroin verstarb, beschloss Jeff von nun an seinen Geburtsnamen Jeffrey Buckley zu tragen.

 

Er trat im New York bei einem Gedenkkonzert für seinen leiblichen Vater auf, bei dem er viele von dessen Songs spielte. Dies war Jeffs Livedebut und hat  vor allem mit dem Abschlusssong „Once I was“ einen starken Eindruck hinterlassen, den er aufgrund einer gerissenen Saite a cappella abschließen musste. Er weigerte sich jedoch, dieses Konzert als Sprungbrett zu benutzen, da er damit lediglich seinem Vater die letzte Ehre erweisen wollte und diese Songs nicht er oder sein Leben waren, wie er in einem Interview angab.

 

Jeff trat in vielen Clubs, vor allem im Sin-é, auf und machte sich so einen gewissen Namen. Dort spielte er hauptsächlich Cover von verschiedensten Musikern, mit denen er aufgewachsen ist. In dieser Zeit wurden viele der Songs geschrieben, welche später zu „Grace“ werden sollten.

 

Dieses besticht vor allem durch den absolut atemberaubenden Gesang von Jeff. Es gibt nur eine Handvoll Musiker, die in derselben Liga spielen wie er, da er einen sehr eigenen Stil und die Stimme hat, diesen zu unterstützen. Sein Markenzeichen bestand darin, seine Songs auf eine sehr improvisierte Art und Weise zu singen, wodurch sie zugegebenermaßen länger brauchen, aber dadurch auch umso besser gefallen, wenn man sich erst mal an die Art gewöhnt hat.

 

Es ist dieser Stil und sein passionierter Gesang, die seine emotionalen Texte erst wirklich zum Leben erwecken. Ich habe bisher niemanden gefunden, der auf einem Studioalbum so nah an die Live-Erfahrung rankommt, die die einzige ist, in der Musik wirklich lebt und von einem Besitz ergreifen kann. Darüber hinaus schafft Jeff es, seine Texte so offen und unbestimmt zu halten, dass jeder sich mit ihnen identifizieren kann. Diese sind, wie bereits gesagt, sehr emotional und auf die perfekte Art und Weise in Szene gesetzt.

 

Ein Highlight für dieses Album auszusuchen ist sehr schwierig, da es insgesamt unwahrscheinlich stark ist. Aber ich schätze, wenn es eins gibt, wird es der Song sein, über den ich erst auf Jeff und seine wunderschöne Musik gekommen bin.

Das Cover von Leonard Cohens „Hallelujah“.

 

Dieser Song hat so viel Energie, Emotion und Passion, dass er selbst in der Studio Version zum Leben erwacht. Es ist in meinen Augen das perfekte Cover. Es ist kein bloßer Versuch, schnell Geld zu machen, in dem man einen guten alten Song einfach kopiert, sondern eine Reinterpretation von Cohens Song durch die Augen von Jeff. Mir persönlich gefällt Jeffs Version besser als die von Cohen, was glaube ich das einzige Cover ist, bei dem sowas passiert ist.

 

Neben „Hallelujah“, welcher 2007 von dem britischen Magazin Q durchaus verdient zum besten Song aller Zeiten gewählt wurde, enthält der Song noch andere, für mich wichtige Songs. Darunter „Lover, you should’ve come over“, welches gewisse Umstände bei mir besser beschreibt, als ich es je könnte und „Forget her“, welcher jedoch nur auf aktuelleren Re-Releases oder der Legacy Edition verfügbar ist.

 

Jeff ertrank in der Entstehungszeit des Folgealbums „Sketches for my Sweetheart the Drunk“ im Wolf River in Tennessee am 29. Mai 1997. Den Gerüchten widersprechend, war es weder aufgrund von Alkohol, noch Drogen und auch kein Selbstmord. Seine Leiche wurde am 04. Juni des Jahres von einem Touristen gefunden.

 

Bis heute wird Jeff von vielen Musikern als Inspiration genannt und wurde vielfach durch Dokumentationen, Tributsongs und -alben geehrt. 2007, zum 10. Jahrestag seines tragischen Ablebens, wurden weltweit Tributkonzerte gegeben und sein Leben und Werk gefeiert. Für viele, darunter auch ich selbst, wird er immer einer der größten Musiker aller Zeiten bleiben und immer als dieser im Gedächtnis verbleiben.

 

In Conclusion:

Jeff ist und bleibt einer der besten Sänger und Musiker. Seine Passion und Liebe für das, was er tut fließen spürbar in dieses Album ein. In meinen Augen ist es das beste Album seit über 30 Jahren.

 

Bester Song: Hallelujah

 

Queen - News of the World - 28.10.1977

 

Zu Queen selbst bleibt mir nicht viel zu sagen. Hauptsächlich, weil ich ohnehin nicht in Worte fassen kann, was ich empfinde.

 

Freddie Mercury ist der größte Musiker aller Zeiten. Ende der Geschichte.

 

Jemand der sein Leben, sein ganzes Sein so sehr der Musik opfert und diese Passion auch bis zum letzten Atemzug aufrecht erhält, hat meinen tiefsten Respekt.

Freddie hat seine AIDS Erkrankung jahrelang geheim gehalten und trotzdem weitergemacht, weiter für seine Liebe zur Musik gekämpft. Es bringt mich immer wieder den Tränen nahe, wie sehr er sich selbst für seine Liebe aufgeopfert hat und dass ich nie die Gelegenheit hatte, es live mitzuerleben.

Sein Vorbild dient mir immer wieder als Leuchtfeuer und wie bereits gesagt, er wird immer der größte Musiker bleiben.

 

Da das jetzt gesagt ist, zum Album selbst:

Ich hatte bei Queen die schwierigste Entscheidung in der ganzen Liste zu treffen. Denn die Alben von Queen sind alle großartig, am Schluss war es jedoch eine Entscheidung zwischen „News of the World“ und „A Kind of Magic“. Dabei musste ich mich für das Gesamtbild und damit für „News of the World“ entscheiden, auch wenn „A Kind of Magic“ meinen absoluten Lieblings Queen Song („Who wants to live forever“) und einige andere wirklich starke Songs hat.

 

Allerdings wirkt „News of the World“ in meinen Augen kompletter und insgesamt überzeugender. Es ist eine hauchdünne Entscheidung und möglicherweise nicht mal eine endgültige. Wie gesagt Queen ist einfach immer gut und einen Favoriten zu wählen ist ein ganzes Stück Arbeit.

 

Zu der Entscheidung beigetragen haben ein paar der bekanntesten und eingängigsten Songs der Band, wie „We are the Champions“, „All dead, all dead“ und „Fight from the inside“, die auch heute noch an etlichen Stellen… ich muss schon missbraucht sagen.

 

Was das angeht hat Queen selbst und ich glaube vor allem die Queen Fans ein ziemlich bescheidenes Los gezogen. Ich krieg jedes Mal was an mich, wenn ich völlig talentlose Klappspaten sehe, die meinen sie müssten unbedingt n Queen Song singen und ganz besonders bei der Obi-Werbung. Der größte Musiker aller Zeiten bekommt nicht mal so viel Respekt entgegengebracht, dass seine Musik nicht für einen Heimwerkerladen missbraucht wird, die sich keine bessere Marketingcampagne überlegen konnten.

 

Aber gut, darüber könnt ich einen eigenen ellenlangen Text schreiben, voll von so ziemlichen allen Schimpfwörtern, die mir bekannt sind und vermutlich auch ein paar, die eigens dafür erfunden werden müssten. Also lieber wieder zurück zum Album.

 

Highlight des Albums ist für mich der Song „Spread your Wings“, welcher obwohl er als Single veröffentlicht wurde, leider ziemlich unbekannt ist. Ich finde es wirklich mehr als schade, denn in meinen Augen ist es einer der besten Queen Songs überhaupt und zeigt, dass Bassist John Deacon (welcher auch für Songs wie „Another one bites the Dust“, „I want to break free“ und „Friends will be Friends“ verantwortlich ist) auch sehr gute Songs schreiben kann.

 

In Conclusion:

Queen ist legendär. Nicht nur auf diesem Album und niemand sollte aufwachsen, ohne die Musik dieser großartigen Band.

 

Bester Song:

Spread your Wings

 

Led Zeppelin - IV - 08.11.1971

 

DAS Album.

Led Zeppelins „IV“ ist in meinen Augen der heilige Gral der Musikgeschichte. Es ist ein Meisterwerk vom Anfang bis zum Schluss und beinhaltet ein paar der besten Songs, die Led Zepp jemals aufgenommen hat.

 

Sicherlich sind nicht alle der Evergreens von Led Zepp auf diesem Album konzentriert, das schmälert das Album jedoch nicht im Geringsten, denn „IV“ setzt ein Denkmal für diese großartige Band und darüber hinaus noch ein Album in die Welt, das es bis heute noch zu erreichen gilt.

 

Woran sich wohl die meisten Leute erinnern werden ist, dass „IV“ uns „Stairway to Heaven“ brachte. Und auch wenn ich diesen Song auf krankhafte Art und Weise liebe, fänd ich es ungerecht das Album nur darauf zu beschränken, weil es neben diesem nahezu perfekten Song noch 7 andere unwahrscheinlich starke Stücke zu bieten hat.

 

„IV“ startet recht temporeich mit der Kombination aus „Black Dog“ und „Rock and Roll“, welche unter Fans beide große Bekanntheit und Ansehen haben. Danach schwingt das Album zu der etwas weniger bekannten Ballade „Battle of Evermore“ um, welche den Grundstein für den Hauptakt des Albums und meinen All-Time-Favorite-Song „Stairway to Heaven“ legt.

 

Dieser Song erlangte, obwohl er bis zum heutigen Tag nie als Single veröffentlicht wurde (gut es gab Single Veröffentlichungen in den Philippinen und Brasilien, davon ab allerdings nur Promos), einen Kultstatus der seines Gleichen sucht. Ich bin sicher jeder hat zumindest den Namen des Songs irgendwo mal gehört und hat den Hype, der mittlerweile zugegebener Maßen nachgelassen hat, mitbekommen. Und für die, die sich fragen: Ja, der Song wird dem Hype gerecht. Mehr als gerecht sogar, ich finde, der Song bekommt noch nicht genug Hype.

 

Ich selbst finde die Positionierung von „Stairway to Heaven“ in der Mitte zwar etwas unglücklich, denn kein Song kann diesem Meisterwerk folgen ohne in seiner Wirkung geschmälert zu werden, aber auf der LP bezeichnete er das Ende von Seite A, was wohl auch gelten sollte. Auf der CD Version ist er zwischen „Battle of Evermore“ und „Misty Mountain Hop“, wie ich finde, eingezwängt.

 

„Misty Mountain Hop“ ist kein schlechter Song, jedoch passt er aufgrund seiner leichtlebigen und fröhlichen Art nicht wirklich in das Muster, welches man braucht, um „Stairway to Heaven“ zu folgen. Wie gesagt auf der LP hätte man die Platte nun umdrehen müssen, was genügend Zeit gibt, den Song sacken zu lassen und mit „Misty Mountain Hop“ wieder etwas auf den Teppich zu kommen.

 

Was ich damit wohl sagen will ist, dass die LP Version DEUTLICH besser ist als die CD, nicht nur was die Klangqualität, sondern auch den Aufbau angeht. Ich bin sicher manch einer wird dabei widersprechen, da man die Songs schließlich in jeder beliebigen Reihenfolge hören kann, die man will (besonders in Zeiten von MP3), aber ich finde dass dadurch dem Konzept, welches hinter dem Album steht, Unrecht getan wird.

 

„Misty Mountain Hop“ folgt der Song „Four Sticks“, welcher vor kurzem von Soulfly gecovert wurde. Dieser Nachricht habe ich mit blankem Entsetzen entgegengeblickt, denn ganz ehrlich: Max ist unwahrscheinlich gut in dem, was er macht. Er ist einer der Meister des Groovemetal Genres, aber er kann nicht im Mindesten singen.

Glücklicherweise hat Max das wohl auch gewusst und auf den Gesang in diesem Cover gänzlich verzichtet, was es zu einer annehmbaren Neuauflage macht, natürlich immer noch fern ab vom Original.

Insgesamt gefällt mir „Four Sticks“ jedoch am wenigsten auf dem Album, was hauptsächlich mit den doch recht gewöhnungsbedürftigen Gesangsparts zum Schluss zusammenhängt. Robert ist ein großartiger Sänger, aber von Zeit zu Zeit schafft er es mir mit „Four Sticks“ echt auf den Sack zu gehen.

 

Dem folgt einer meiner Lieblingssongs der Band „Going to California“, welcher, meiner Meinung nach zu Unrecht, fast völlig unbekannt geblieben ist. Zugegeben meine Gründe den Song zu mögen liegen zu sehr großen Teilen bei dem Text, welcher in der heutigen Musikwelt leider eine immer kleiner werdende Rolle spielt.

 

Als Abschluss des Albums folgt ein Cover von „When the Levee breaks“ von Kansas Joe McCoy und Memphis Minnie. Der Song wurde im Vergleich zum Original stark an den Stil der Band angepasst, wobei laut Jimmy der Drumpart dem Song den Wiedererkennungswert gibt. Für mich persönlich ist es jedoch der grandiose Gesang von Robert, der bei diesem Song eine seiner besten Darbietungen gibt.

 

Und so endet nach nicht einmal einer 3/4 Stunde das in meinen Augen beste Album aller Zeiten. Ein Album welches trotz der gewaltigen Übermacht, welche die Präsenz von „Stairway to Heaven“ ausmacht trotz allem das Niveau nicht allein auf diesen Song beschränkt, sondern optimal auf die ganze Scheibe verteilt.

 

In Conclusion:

Ein absoluter Meilenstein der Musikgeschichte und immer wieder gut für absolut magische 42 Minuten und 33 Sekunden.

Wer einen Einstieg für diese mehr als legendäre Band sucht, kann keinen Besseren finden als dieses Album.

 

Best Song:

Stairway to Heaven